„Spiel denselben Song noch mal!“ – „Alles klar, denselben Song – und los!“
Ecke, geklärt, Fernschuss, nei in die Gambel. 1:1. Wieder nur Unentschieden, zum vierten Mal in Folge und zum sechsten Mal in acht Spielen. Das ist schon fast rekordverdächtig.
Mich persönlich hat aber weniger das Gegentor zum 1:1 geärgert, sondern vielmehr die gut 80 Minuten vorher. Denn das war bislang in meinen Augen die schwächste Leistung der Saison.
Dabei hat das Spiel so gut angefangen, ein schöner Umschaltmoment brachte das 1:0 durch Stefandl.[1]Randnotiz: Es war Stefandls drittes Tor im vierten Spiel. Nach schwachem Start in die Saison hat er sich wirklich gemacht. Danach? Nichts mehr nach vorne. Aber wirklich gar nichts.
Gut, die gegnerischen Chancen ließen sich auch an wenigen Fingern abzählen. Aber dass wir es nicht schaffen, gegen den Tabellen-15., der in Rückstand ja auch noch kommen muss und sich uns demnach Räume bieten müssten, auch nur eine Chance herauszuspielen, das stimmt natürlich bedenklich.
Ich bin wahrlich kein Taktiker, eine Sache ist mir aber schon in den ersten Saisonwochen aufgefallen und kulminierte im Spiel gegen Burghausen: Wir haben kein Umschaltspiel. Unter Timo Rost waren wir diesbezüglich natürlich verwöhnt, sein ganzes Spielkonzept fußte darauf. Aber in dieser Saison geht uns das quasi völlig ab.
Was mir aufgefallen ist:
- Dass einer unserer Spieler allein auf den Torwart zugelaufen ist, kam vielleicht, zwei-, dreimal vor, und das waren eher Zufallsprodukte.
- Dementsprechend mussten praktisch alle unsere Tore hart erarbeitet und herausgespielt werden.
- Nur einmal ist es uns gelungen, eine Zwei-Tore-Führung herauszuspielen[2]In Bamberg, wo wir diese Führung dann auch noch hergaben
- Wenn wir in Führung lagen, haben wir uns immer schwergetan und diese Führung entweder aus der Hand gegeben oder nur mit Glück ins Ziel gebracht (Aschaffenburg, Buchbach)
- Keiner unserer Siege war souverän.
Lange Rede, kurzer Sinn: Uns fehlt der Konterfußball, das schnelle Spiel nach vorne. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Burghausen locker einige Chancen hätten herausspielen und das Spiel vorher entscheiden können. Dann wird das ein souveräner Heimsieg – endlich mal.
Was dabei natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf: 2.200 Zuschauer gegen Burghausen sind einmal mehr super. Und es ist wirklich erstaunlich, dass es immer noch so viele sind, schließlich waren die Heimspiele bislang kein Augenschmauß.
Hoffen wir, dass Marek und seine Jungs den Worten Taten folgen lassen, am besten im nächsten Heimspiel gegen Würzburg. Was wir da brauchen gegen eine Mannschaft, die ihr Spiel durchdrücken will, viel Ballbesitz haben wird und defensiv nur schwer zu knacken ist? Umschaltspiel.